BADEN-BADEN
Umgebung
Die
Ortenau
Offenburg
Offenburg liegt etwa in der Mitte
zwischen Karlsruhe, ca. 66 km im Norden und
Freiburg, ca. 54 km im Süden der Stadt. Sie
wird auch als "Tor zum Schwarzwald" bezeichnet und
liegt an der Mündung des Kinzigtales in den
Rheingraben. Die Kinzig betritt vom Schwarzwald kommend im
Südosten unweit des Stadtteils Elgersweier das
Stadtgebiet durchfließt dann in
nördlicher Richtung die Offenburger Kernstadt,
dann zwischen den Stadtteilen Weier und Bühl
hindurch, um es dann westlich des Stadtteils
Griesheim im Nordwesten in Richtung Rhein wieder zu
verlassen.
Das Stadtgebiet Offenburgs gliedert sich in die
Kernstadt und die im Rahmen der Gemeindereform der
1970er Jahre eingegliederten Gemeinden und heutigen
Stadtteile Bohlsbach, Bühl, Elgersweier,
Fessenbach, Griesheim, Rammersweier, Waltersweier, Weier,
Windschläg, Zell-Weierbach und Zunsweier.
Die erste urkundliche Erwähnung Offenburgs
stammt aus dem Jahr 1148. Bereits 1240 wurde
Offenburg Freie Reichsstadt, war aber später
mehrmals verpfändet. 1689 wurde die Stadt im
Pfälzischen Erbfolgekrieg fast
vollständig zerstört. 1701 bis 1771 war
Offenburg mit der Landvogtei an den Markgrafen von
Baden-Baden zu Lehen gegeben.
Im Jahre 1803 verlor Offenburg seinen Status als
Freie Reichsstadt und wurde dem Land Baden
zugeteilt, das 1806 zum Großherzogtum erhoben
wurde. Offenburg wurde Sitz eines Amtes,
später Bezirksamtes.
Im Vorfeld der Badischen
Revolution,
einem Teil der Märzrevolution 1848/49, wurden
im Gasthaus Salmen am 12. September 1847 bei der
radikaldemokratischen Offenburger Versammlung die
Forderungen des Volkes in Baden proklamiert. Neben
der Lossagung von den Karlsbader Beschlüssen
wurden auch Grund- und Menschenrechte wie die
Pressefreiheit und eine progressive Einkommensteuer
gefordert.
Am 19. März 1848 fand die 2. Offenburger
Volksversammlung mit 20000 Teilnehmern statt, die
die Forderungen von 1847 bestätigte und
erweiterte. Unter anderem wurde die Forderung ins
Land getragen, in jeder Gemeinde einen
"vaterländischen Verein" zu gründen,
desses Aufgabe es sei, für die Bewaffnung, die
politische und soziale Bildung des Volkes sowie
seiner ihm zustehenden Rechte Sorge zu tragen.
Dieser Aufforderung verhallte nicht. Nach
vorsichtigen Schätzungen bestanden ein Jahr
später zwischen 420 und 430 Volksvereine mit
etwa 35-40000 Mitgliedern. Zusammen mit den Turn-,
Gesang- und Schützenvereinen war ein
politischer Mobilisierungsgrad erreicht, der
einzigartig in der Geschichte Badens ist. In der
ersten Landesversammlung der Badischen
Volksvereine, am 12.-13. Mai 1849, trafen sich die
demokratischen Kräfte im "Bethlehem Badens",
von wo aus, nach Bekanntwerden der Meuterei der
Badischen Truppen in Rastatt, der Landesausschuss
der Badischen Volksvereine am 13. Mai nach
Karlsruhe zog, um dort die politische Macht zu
übernehmen, als erste
republikanisch-demokratische Regierung auf
deutschem Boden.
1939 wurde Offenburg Sitz des Landkreises
Offenburg, der aus dem bisherigen Bezirksamt
hervorging.
In den frühen 1970er Jahren wurden im Zuge der
Gemeindereform 11 ehemals selbständige
Gemeinden in die Stadt eingegliedert. Damit
erreichte das Stadtgebiet seine heutige Ausdehnung.
Am 1. Januar 1973 wurde Offenburg Sitz des aus
mehreren Landkreisen neu gebildeten Ortenaukreises.
1996 konnte das bisherige Mittelzentrum
schließlich zum Oberzentrum aufgestuft
werden.
Auch die Stadtteile Offenburgs haben eine lange
Geschichte. Sie gehörten fast alle seit dem
Spätmittelalter zur Landvogtei Ortenau
Vorderösterreichs und waren den Gerichten
Griesheim bzw. Ortenberg unterstellt.
Windschläg wurde 1656 durch den
österreichischen Regenten Erzherzog Ferdinand
an Carl von Neveu übergeben. Die Familie
herrschte über den Ort bis 1805, als
Windschläg wie alle anderen Stadtteile
(außer Teile von Zunsweier) an Baden kamen
und dem Amtsbezirk Offenburg zugeordnet wurden. In
Zunsweier hatten die Herren von Geroldseck Anteile.
Ihre Vögte residierten im "Leyenschen Hof".
Ihr Anteil am Ort Zunsweier gelangte erst 1819 an
Baden. Die Stadtteile wurden wie folgt erstmals
urkundlich erwähnt:
Bohlsbach 960 als "Badelsbach", Bühl 1242 als
"villa Buhele", Elgersweier 1242 als "villa
Ergerswilre", Fessenbach 1245 als "rivus
Vessenbach", Griesheim 1242, Rammersweier 1242 als
"Romeswilre", Waltersweier 777 als
"Waltharisvillare", Weier 1308 als "Wilre",
Windschläg 1111 bzw. 1114 als "Windisleh" und
Zunsweier 1136 als "Zunswilre". Zell-Weierbach
entstand 1820 durch Vereinigung mehrerer Orte,
darunter Zell, das 1242 als "Celle" und Weierbach,
das 1235 als "Weyerbach" erstmals erwähnt
worden war, ferner Hasengrund, das 1655 von
Weierbach getrennt worden war.
Offenburg ist für einige historische Bauten
und Plätze bekannt. Am Marktplatz steht das
barocke Rathaus. Auf dem Platz befindet sich die
St. Ursulasäule von 1961, die der
Schutzpatronin Offenburgs gewidmet ist. Am
Fischmarkt gibt es die Hirschapotheke, den
Löwenbrunnen und das Salzhaus zu sehen.
Weitere bedeutende Bauwerke sind der Salmen, ein
ehemaliges Gasthaus, in dem 1847 die "Forderungen
des Volkes in Baden" verfasst wurden, das
jüdische Ritualbad, das Ritterhaus, der
ehemalige Königshof, die Einhornapotheke und
das Becksche Haus. Mitte der Neunziger Jahre wurde
die Skulptur Männlich/Weiblich von Jonathan
Borowsky, gestiftet von der Offenburger
Ehrenbürgerin Aenne Burda, in der Offenburger
Oststadt (Platz der Verfassungsfreunde)
eingeweiht.
Die Kirchen der Kernstadt sind die
Heilig-Kreuz-Kirche, die auf den Grundmauern einer
Kirche aus dem 13. Jahrhundert nach dem Stadtbrand
von 1689 ab 1700 neu errichtete, katholische
Hauptkirche der Stadt, die Dreifaltigkeitskirche
(zweite katholische Pfarrkirche, erbaut 1906 bis
1908), das Kapuzinerkloster mit Kirche (erbaut 1641
bis 1647, diente nach Auflösung des Klosters
ab 1847 als evangelische Kirche, ab 1873
altkatholische Kirche), das Franziskanerkloster
(nach dem Stadtbrand von 1689 wieder aufgebaut ),
die 1700 barock erneuerte Kirche des ehemaligen
Andreasspitals und die evangelische Stadtkirche
(erbaut 1857 bis 1864). 1938/39 wurde noch die
katholische Heiliggeistkirche und 1960 die
Pfarrkirche St. Fidelis errichtet. Für die
Protestanten entstand 1963 die Erlöserkirche
mit Gemeindezentrum.
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