Baden-Badener
Windharfe im Alten Schloss
Die Aeolsharfe (auch Geisterharfe, Wind- oder Wetterharfe)
ist ein harfenartiges Saiteninstrument, dessen Saiten durch
Einwirkung des natürlichen Luftstromes zum Klingen
gebracht werden. Ihr Name leitet sich von Aeolos, dem
griechischen Gott des Windes, her.

Aeolsharfe im Neuen Schloss von Baden-Baden, ca. 1885
Eine Aeolsharfe besteht aus einem langen, schmalen
Resonanzkasten mit oder ohne Schallloch, auf dem eine
(beliebig große) Anzahl im Einklang abgestimmter
Darmsaiten über zwei niedrige Stege aufgespannt ist.
Die Saiten sind alle gleich lang, auf denselben Ton
gestimmt, aber unterschiedlich dick. Nicht ein Bogen,
sondern der Wind streicht über die Saiten, wobei
Luftwirbel die Saitenschwingungen verstärken. Es
entstehen Melodiefolgen oder auch Akkorde, wenn durch
mittlere Windgeschwindigkeit die Obertöne der
verschiedenen Saiten des Instruments angestimmt werden. Der
Klang ist von zauberischer Wirkung, da je nach der
Stärke des Windes die Akkorde vom zartesten Pianissimo
zum rauschenden Forte anschwellen und wieder verhallen.
Von Harfen, die durch den Luftzug erklingen, berichtet schon
das Mittelalter. Theoretisch begründet hat die
Aeolsharfe zuerst Athanasius Kircher in seiner Phonurgia
nova (1673).
Die zur Zeit größte Windharfe Europas steht im
Rittersaal des Alten Schlosses in Baden-Baden. Die 1999
aufgestellte Harfe hat eine Gesamthöhe von 4,10 Meter
und 120 Saiten, sie wurde von dem in der Region
ansässigen Musiker und Harfenbauer Rüdiger
Oppermann entwickelt und gebaut.
Die Nylonsaiten werden vom Luftzug zu den Grundtönen C
und G angeregt. Bereits 1851–1920 gab es im Alten Schloss
eine kleine Windharfe im Rittersaal. (Textvorlage:
WIKIPEDIA)

Windharfe im Alten Schloss Baden-Baden. Die derzeit
größte Windharfe Europas mit 120 Saiten und 4,10
Höhe. Entwickelt und gebaut von R. Oppermann und 1999
im Rittersaal des Alten Schosses aufgestellt. Foto: Wolfgang
Peter
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