Ausstellung wird verlängert
bis zum 9. Januar 2011.
Das Selbstportrait in der zeitgenössischen
Kunst bietet seit den 1960er-Jahren bei
Künstlern wie Andy Warhol, Martin Kippenberger
oder Jeff Koons revolutionäre Einsichten in
Bildern, Skulpturen und Installationen. Die im 15.
Jahrhundert einsetzende Beschäftigung mit der
Person und Rolle des Künstlers im
Selbstporträt ist in der Kunstgeschichte der
Neuzeit untrennbar mit Namen wie Albrecht
Dürer, Rembrandt van Rijn oder Max Beckmann
verbunden. Die Entwicklung der künstlerischen
Selbstbefragung in den Jahren nach 1945 wurde
bislang nur ansatzweise untersucht. Mit Werken von
der Pop Art bis in die späten 1980er-Jahre
soll diese Ausstellung einen Blick auf das
Selbstporträt als kunsthistorische Gattung
dieser Jahrzehnte werfen. Die zunehmende
Verbreitung und Bedeutung veranlasst nicht nur Andy
Warhol zu einer kritischen Auseinandersetzung mit
diesem Genre. Es entstehen radikal die
Persönlichkeit des Künstlers
widerspiegelnde oder kultisch aufgeladene
Inszenierungen vor dem Hintergrund
gesellschaftlicher oder historischer Bezüge.
Skeptisch befragt sich eine junge Generation von
Künstlern und Künstlerinnen in Fotografie
und Videokunst und im Medium der Malerei. Denn
gerade als Gemälde bieten Selbstbildnisse die
Möglichkeit einer radikalen Neuformulierung
und kritischen Beschäftigung mit einem der
großen Themen der Kunstgeschichte.
Künstler wie John Baldessari, Bruce Nauman,
Sigmar Polke, Gerhard Richter, Martin Kippenberger,
Albert Oehlen, Katharina Sieverding, Jeff Koons,
Cindy Sherman und Andrea Fraser haben das
Selbstporträt Themenfeldern der Kunst- und
Geistesgeschichte geöffnet und kritische
Fragen zu Autorschaft, Individuum, Geschlecht und
Genie gestellt. (PR)
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