Wilhelm Steinitz
(1836-1900)
Wilhelm Steinitz, wurde am 14. Mai
1836 in Prag geboren. Er gilt heute noch als einer
der weltbesten Schachspieler und ging als
Revolutionär der Schachtheorie in die Annalen
des Schachsports ein. Die die bis zu seiner Zeit
vorherrschende Spielweise des stürmischen
Angriffschachs, des sogenannten "romantischen
Schachs" lehnte er ab. Mit einer erstmals
wissenschaftlichen Herangehensweise formulierte
Steinitz heute noch gültige
strategisch-positionelle Grundsätze und legte
somit den Grundstein für die moderne
Schachspiel.
Steinitz' große Erfolge in England
führten dazu, dass einen Wettkampf zwischen
ihm und dem preußischen Weltklassespieler
Adolf Anderssen, der als inoffizieller Weltmeister
galt, organisiert wurde. 1866 trafen dann die
beiden Schachmeister in London aufeinander, wo nach
erbittertem Kampf Steinitz als Sieger hervor
ging.
Von nun an galt Steinitz als weltweit bester
Schachmeister. Seine Überlegenheit
demonstrierte er in den folgenden Jahren wiederholt
und eindrucksvoll.
Das erste internationale Turnier in Deutschland
fand 1870 in Baden-Baden statt. Der Deutsche Adolf
Anderssen gewann bei einem Preisfonds von 3000
Franken mit einem halben Punkt Vorsprung vor dem
ersten offiziellen Weltmeister Wilhelm Steinitz.
Der Wahl-Baden-Badener Iwan Turgenjew war damals im
Präsidium des Turniers.
Das Baden-Badner Turnier war das erste in einer
Reihe von Bäderturnieren, welches aus
Gründen der Werbung von einem Kurort
finanziert wurde. Die Baden-Badener Kurverwaltung
sah darin eine gute Fremdenverkehrswerbung und
stellte 5000 Francs zur Verfügung. Die Zeit,
als Schach reiner Freizeitsport war, ging mit
Beginn des Turniers zu Ende, auch wenn dieses unter
denkbar ungünstigen Umständen stattfand.
Turnierbeginn in Baden-Baden war der 18. Juli 1870,
unmittelbar danach begann der Krieg zwischen
Deutschland und Frankreich.
Wilhelm Steinitz starb 30 Jahre später, am 12.
August 1900 in New York.
Schach in
Baden-Baden
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