Straßburg/Strasbourg
Das Münster
Das Liebfrauenmünster (frz. Cathédrale
Notre-Dame) in Straßburg gehört zu den
großen Kathedralen der europäischen
Architekturgeschichte. Wie auch die Stadt
Straßburg im Allgemeinen verbindet das
Münster deutsche und französische
Kultureinflüsse.
Während die östlichen Bauteile, vor allem
Chor und Südportal, noch der ausgehenden
Romanik angehören, sind Langhaus und vor allem
die berühmte, mit tausenden Figuren
geschmückte Westfassade Meisterwerke der
Gotik.
Als Wahrzeichen und Bischofskirche der wohlhabenden
Freien Reichsstadt Straßburg ist das
Münster der deutschen Baugeschichte
zuzurechnen. Ähnlich wie beim Kölner Dom
orientierten sich die Baumeister, darunter Ulrich
von Ensingen (der zuvor am Ulmer Münster
tätig war) und Erwin von Steinbach, allerdings an Einflüssen der
französischen Kathedralgotik. Dazu zählen
etwa die Doppelung der Westtürme und die sich
dadurch ergebende breite Westfassade sowie der
basilikale Aufriss des Langhauses im Unterschied zu
den in Deutschland beliebteren Hallenkirchen.
Der 1439 fertig gestellte Nordturm war mit einer
Höhe von 143 m von 1625 bis 1874 das
höchste Gebäude der Welt. Das
Straßburger Münster ist mit seiner
charakteristischen asymmetrischen Form (der
Südturm wurde nie gebaut) bis heute das
Wahrzeichen des Elsass und auch vom drei Kilometer
entfernten deutschen Rheinufer, von den Vogesen und
dem Schwarzwald aus weithin sichtbar. Zur
asymmetrischen Form des Münsters: In der
ganzen Kirche findet man unterschiedliche Baustile;
das liegt nicht nur an der langen Bauzeit, sondern
auch daran, dass manche Baumeister zwar den neuen
gotischen Einflüssen gegenüber
aufgeschlossen waren, ohne jedoch die Tradition
hinter sich lassen zu wollen. Auf die Abfolge von
unterschiedlichen Architekten ist auch die
asymmetrische Fassade zurückzuführen. Die
Westfassade wurde zunächst ohne Turm geplant,
der nächste Baumeister errichtete dann den
Nordturm 1399, der vom folgenden Architekten
schließlich 1439 ein Stockwerk mit einem
durchbrochnen Helm erhielt. Der Südturm ist so
nie gebaut worden.
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Der Münsterplatz
gehört zu den schönsten
europäischen Stadtplätzen.
Dominiert von der Westfassade des
Münsters, stehen hier zahlreiche,
teilweise vier- bis fünfgeschossige
Fachwerkhäuser im Stile
alemannisch-süddeutscher Architektur.
Charakteristisch sind die steilen
Dächer mit bis zu vier
Dachgeschossen. An der Nordseite des
Münsterplatzes steht das bekannte,
reich verzierte Haus
Kammerzell.
Bemerkenswert ist die astronomische Uhr.
Ihre Vorläuferin, die
Dreikönigsuhr, wurde 1354 erbaut. Ab
1533 wurde sie durch eine Uhr ersetzt, die
bereits astronomische Funktionen hatte und
bis 1870 lief. Dann wurde Jean-Baptiste
Schwilgue mit der Renovierung beauftragt.
Er konstruierte ein völlig neues
Uhrwerk, dessen Funktionen einmalig in der
Welt sind. Die Uhr zeigt die Erdbahn, die
Mondbahn und die Bahnen der damals
bekannten Planeten (Merkur bis Saturn) an.
Am erstaunlichsten ist das Räderwerk,
das in der Silvesternacht abläuft und
das Basisdatum für die beweglichen
Feiertage errechnet. Den Rekord für
langsame drehende Zahnräder stellt
wohl der Teil der Uhr auf, der die
Präzession der Erdachse nachbildet -
eine Umdrehung in gut 25000 Jahren!
Goethe beschreibt in seinem Text
von der deutschen Baukunst seine
Begegnungen mit dem Münster.
Darstellung in Pierers
Universal-Lexikon, 1891
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