|
|
Ministerpräsident Teufel
würdigt Bauwerk von Richard Meier. Museum
Sammlung Frieder Burda mit Festakt am 22. Oktober
2004 in Baden-Baden eröffnet.
Burda will internatonales
Kunstzentrum schaffen
Der baden-württembergische
Ministerpräsident Erwin Teufel hat das neue
Museum Sammlung Frieder Burda in Baden-Baden als
einen großen Glücksfall für die
deutsche Museumslandschaft bezeichnet. Teufel
erklärte beim Festakt zur Eröffnung des
Museumsneubaus: „Die Kunstsammlung des Mäzens
Frieder Burda ist ein einzigartiges Geschenk an die
Öffentlichkeit, es ist eine private
Initiative, die ihresgleichen sucht.“ Nach rund
zweijähriger Bauzeit wurde das vom New Yorker
Architekten Richard Meier geplante Gebäude
jetzt eröffnet.
Zur Eröffnung waren mehr als 350 Gäste
aus aller Welt nach Baden-Baden gekommen. Unter
ihnen die Künstler Gerhard Richter, Sigmar
Polke, Arnulf Rainer, der Chef des Hamburger
Balletts, John Neumeier sowie zahlreiche
Galeristen, Kunstsammler und Museumsdirektoren aus
Deutschland, den USA und europäischen
Ländern.

Gerhard Richter und Frieder
Burda
Der Stifter Frieder Burda betonte: Vor mehr als 100
Jahren hatte Baden-Baden das Attribut der
„Sommerhauptstadt Europas.“ Heute wäre mein
großer Wunsch, dass wir ein Kunstzentrum
schaffen, das möglichst viele Menschen erfreut
und an die Kunst heranführt. Die Chancen dazu
sind riesengroß - gerade auch in der
einzigartigen Konstellation mit dem Baden-Badener
Brückenschlag zum staatlichen Nachbarn. Es
gilt jetzt, diese Chance mit Leben zu
erfüllen. Baden-Baden ist in
Aufbruchstimmung.“
Frieder Burda setzt darauf, dass Baden-Baden an der
Achse der bedeutenden Kultureinrichtungen von
Stuttgart über Mannheim, Karlsruhe,
Straßburg bis Basel eine wichtige Rolle
spielt. Dieses „alemannische Kulturdreieck“ besitze
ein riesiges Potenzial.
Der Neubau mit rund 1000 Quadratmetern
Ausstellungsfläche findet auch wegen seiner
direkten Anbindung an die Staatliche Kunsthalle
Baden-Baden große Beachtung. Erstmals in
Deutschland verbinden sich staatlicher
Kulturauftrag und privates Kulturengagement in
dieser einzigartigen Form. Die
Eröffnungsausstellung mit Werken aus der
Sammlung Frieder Burda wird sich auch auf die
benachbarte Staatliche Kunsthalle erstrecken.
Klare Struktur für den Museumsneubau
Richard Meier, der unter anderem
mit dem Museum für Angewandte Kunst in
Frankfurt, dem Getty Center in Los Angeles und dem
Museum für Zeitgenössische Kunst in
Barcelona bereits mehrere viel beachtete
Museumsbauten errichtet hat, vergleicht den Neubau
mit einer „großen Villa“. Für den
Architekten entsteht an der berühmten
Baden-Badener Lichtentaler Allee ein „Juwel im
Park.“ Das neue Museum besticht durch seine klare
Struktur sowie den Einsatz von Licht und Glas. Es
eröffnet sich eine wechselweise Beziehung von
innen nach außen, von der Kunst in die Natur
und von der grünen Allee hinein in die Welt
der Kunst. So entsteht ein sehr anspruchsvolles
„Tageslichtmuseum.“
Meier: “Licht ist hier das wichtigste Baumaterial,
ihm kommt eine Schlüsselfunktion zu. Das
Licht, das die Stadt Baden-Baden und die
Lichtentaler Allee beleuchtet, ist von hoher
Qualität und Klarheit; es wird nun auch die
Innenräume des Museums durchfluten.

Meier, Burda und
Picasso
Damit hat der Besucher die Möglichkeit, die
Kunstwerke in dem gleichen natürlichen Licht
zu betrachten, in dem die meisten Künstler sie
auch geschaffen haben. Die Sammlung Frieder Burda
wird, davon bin ich überzeugt, in ihrer Idee
und materiellen Umsetzung eine besondere
Ausstrahlung entfalten, nicht zuletzt deshalb, weil
Raum- und Kunsterfahrung an diesem Ort in
besonderer Qualität zusammenwirken.“
Richard Meier ist bekannt für seinen
meisterhaften Umgang mit Bauwerken in sensibler
Umgebung. Meier: „Der Neubau entwickelt sich
harmonisch entlang der Lichtentaler Allee. Damit
entsteht ein einheitliches Ensemble mit der
Kunsthalle.“ Die Außenfassade mit den
pulverbeschichteten Aluminiumplatten (75 x 120
Zentimeter) wird in leicht gebrochenem Weiß
gehalten - der typischen Farbe für Bauwerke
von Richard Meier. Der Neubau wirkt nach
Einschätzung Meiers „sehr offen, sehr
transparent und leicht.“
Weiter>
|
|
|
Stiftung Frieder
Burda trägt alle Kosten
Bauherr ist die Stiftung Frieder
Burda, die 1998 vom Baden-Badener Kunstmäzen
gegründet wurde. Wichtigstes Ziel der Stiftung
ist es, die international renommierte Sammlung auf
Dauer der Öffentlichkeit zugänglich zu
machen. Der Sammler setzt auf eine „Achse der
Kunst“ von Frankfurt über Karlsruhe,
Baden-Baden nach Straßburg und Basel. Die
Kosten in Höhe von rund 20 Millionen Euro
werden in vollem Umfang von der Stiftung Frieder
Burda getragen. Öffentliche Mittel kommen
nicht zum Einsatz. Dies gilt auch für den
laufenden Betrieb des neuen Museums.
Frieder Burda über Richard Meier: “Richard
Meier ist einer der großen Architekten
unserer Zeit, und sein antimonumentaler Stil hat
mir immer sehr imponiert. Die Leichtigkeit, die
sein Werk auszeichnet, ist in Baden-Baden besonders
auffällig. Richard Meier, der Baden-Baden aus
vielen Besuchen kennt, ging mit großer
Begeisterung an die Pläne, vor allem mit viel
Liebe und Sensibilität zur Natur, zum Park und
zur benachbarten Staatlichen Kunsthalle.“
Frieder Burda: “Dies wird kein Museum auf Zeit
sein, es soll die Menschen auf Dauer zur Kunst
führen.“
Pressemeldung der "Sammlung Frieder Burda" vom 22.
Oktober 2004
Abbildungen © Sammlung Burda
Pressestimmen:
Den Journalisten erzählt
Frieder Burda gern die Geschichte vom Kunstsammler,
der vor der Himmelspforte steht - in Begleitung
eines Journalisten. Dieser darf sofort eintreten.
Den Sammler jedoch schickt Petrus in die
Hölle. Der fragt empört nach dem Grund:
"Wieso muß ich in die Hölle, wenn
ausgerechnet ein Journalist in den Himmel kommt?"
Darauf Petrus: "Als Kunstsammler hattest du doch
schon den Himmel auf Erden." Auf Frieder Burda
trifft dies wohl zu: Im Sammeln von Kunst liegt
sein höchstes Glück. Das betont der
Verlegersohn bei jeder Gelegenheit.
Marion Leske, "Die Welt"
In einer Familie, die ihr vieles Geld mit
Illustrierten oder Heften über Strickmode
verdient, ist Frieder Burda ein Rebell. 1969 kaufte
er auf der ersten Documenta ein Schlitzbild von
Lucio Fontana, einfach um sich vom konservativen
Vater abzugrenzen...
Deutschlandfunk
"Mein Museum. Mein Lebenswerk", sagt Frieder Burda
- und eigentlich wartet jeder darauf, dass er die
Fotos aus der Jackentasche zückt und auf den
Tisch knallt...
Pforzheimer Zeitung
Mit dem ihm eigenen Gespür für Ironie hat
Klaus Gallwitz, der Gründungsdirektor des
Museums, innerhalb seiner
Eröffnungspräsentation der Sammlung, die
bewußt in beiden Häusern eingerichtet
wurde, dem bereits vielbeschworenen Miteinander ein
kleines mahnendes Zeichen gesetzt. Er hat Gerhard
Richters Bild "Kerze" von 1982 gleich neben die
Museum und Kunsthalle, Neues und Altes, Privates
und Öffentliches verbindende sogenannte
"Baden-Badener Brücke" gehängt. Stiftet
er damit zum Gelingen des neuen Bundes eine Kerze?
Oder wollte er all jenen symbolisch ein Licht
aufstecken, die an einem solchen zweifeln?
Frankfurter AllgemeineZeitung (FAZnet)
In Baden-Baden präsentiert sich ein
Sammlermuseum der anderen Art. Es ist ein
Geniestreich, wahrscheinlich Richard Meiers
schönster Bau auf deutschem Boden.
Die Welt
Burda, kein Zweifel, ist ein konservativer Sammler.
Sein Herz schlägt für die Malerei,
besonders die farbstarke. Beuys mag er nicht,
Immendorff auch nicht und alles, "was einen Stecker
braucht" erst recht nicht. Müßig darum,
ihm Unvollständigkeit vorzuwerfen. Die ganze
Sammlung ist ein freimütiges Bekenntnis zur
Lücke und gewiss einseitiger, aber gerade aus
diesem Grund vielleicht anregender und
persönlicher als die immergleichen
repräsentativen Querschnitte, auf die man in
Museen und Privatsammlungen zeitgenössischer
Kunst meistens stößt.
Stuttgarter Zeitung
Die Sonne strahlt, als Frieder Burda in einem
schwarzen Daimler in der Lichtentaler Allee in
Baden-Baden vorfährt. Es ist ein guter Tag
für sein "kleines Museum", wie er den Neubau
nennt, der offiziell Museum Sammlung Frieder Burda
heißt. Ein guter Tag, weil die Sonne die
Vorzüge dieses anspruchsvollen
Tageslichtmuseums ins rechte Licht rückt. Und
weil Frieder Burda das Gefühl hat, dass die
ganze Stadt mit diesem Museum, das der
amerikanische Stararchitekt Richard Meier "Juwel im
Park" nennt, glücklich wird.
www.stimme.de
Dass auch weiterhin nicht Schluss sein soll mit dem
Sammeln, beweisen die in die Eröffnungsschau
eingestreuten Bilder von Corinne Wasmuth und Tim
Eitel und ein eigener Raum für die auf dem
Kunstmarkt heiss begehrte coole Malerei von Alex
Katz. Nur eines wird es bei Frieder Burda wohl nie
geben: Kunst mit neuen Medien.
Neue Zürcher Zeitung
Denn mit der feierlichen Eröffnung des neuen,
von dem amerikanischen Architekten Richard Meier
entworfenen Museums für die Sammlung Frieder
Burda hat Baden-Baden wieder zu leuchten begonnen.
Die Lichtentaler Allee ist so etwas wie die gute
Stube der Stadt. Und als hätte sich der
Landschaftspark, der sich wie ein schmales Band
entlang der Oos bis zum Kurhaus erstreckt, schon
lange ein postmodernes Schmuckkästchen
gewünscht, schmiegt sich der helle,
lichtdurchflutete Bau nun zwischen Hang, Wiese und
Bäume, als habe es immer hierher gehört.
"Mein kleines Museum" nennt Frieder Burda Meiers
große Villa bescheiden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Rede
von Ministerpräsident Erwin Teufel
anlässlich der Eröffnung des Neubaus
für die Sammlung Frieder Burda
Zurück
zu den News
|
|
|
|